
Besondere Umstände
erfordern besondere Maßnahmen. Mittlerweile ist ein Ende der Beschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus in Sicht - eine Zeit lang wusste ich jedoch nicht, wann ich wieder jemanden vor meiner Kamera haben würde.
Anfangs empfand ich das noch als recht angenehm, so hatte ich eine Ausrede, um ohne schlechtes Gewissen einfach einmal unproduktiv sein zu können. Irgendwie schlich sich aber ein Gefühl der Hilflosigkeit ein und ich fühlte mich immer mehr, als würde mir jemand verbieten, den wichtigsten Teil meiner Persönlichkeit auszuleben.
Deswegen bat ich Julia, mir wieder einmal Modell zu stehen. Doch wie funktioniert ein Fotoshooting, wenn man über 1000 Kilometer voneinander entfernt lebt?


Ein Fotoshooting über Skype
Auch ohne die aktuelle Corona-Situation wäre ein normales Fotoshooting mit Julia unmöglich gewesen. Sie lebt in London, ich in Linz. Wir mussten also kreativ werden und uns etwas überlegen.
Durch die aktuellen Ausgangsbeschränkungen war ich es gewohnt, mit Freunden über Skype Kontakt zu halten und so entschied ich mich, das auch einfach einmal als kreative Möglichkeit zu nutzen. Julia vor ihrer Handy-Kamera, ich vor meinem Laptop.


Der Prozess als Fokus
Dass bei dieser Boudoir Fotosession nicht die technisch perfektesten Bilder entstehen werden, war uns beiden von Anfang an klar. In diesem Fall war der Prozess viel wichtiger, als die fertigen Fotos (die in Wahrheit nur Screenshots unserer Videokonferenz sind). Erschwerend kam hinzu, dass sie die Kamera auf der Rückseite verwendete, um die bestmögliche Qualität zu erhalten. Das bedeutete jedoch gleichzeitig auch, dass sie mich nicht sehen konnte. Normalerweise werfe ich mich bei meinen Fotosessions immer selbst in die Posen, denn so fällt es mir am einfachsten zu kommunizieren, was ich gern von meinem Modell hätte.
In diesem Fall musste sie jedoch komplett auf meine verbalen Anweisungen vertrauen. Das funktionierte gut, da wir seit mehreren Jahren ein eingespieltes Team sind.



Diese Webcam-Fotosession war so etwas wie ein kleiner Rettungsanker. Auf diese Art und Weise konnte ich endlich wieder fotografieren - wenn auch auf eine ungewohnte und neue Art und Weise - und gleichzeitig alle Sicherheitsbestimmungen einhalten.